Ab Herbst 2021 suchen wir direkte Gespräche mit den Gemeinderatsfraktionen und anderen Entscheidungsträgern. Zumeist halten sich die Gemeinderätinnen und Gemeinderäte bedeckt und äußern sich nicht zur Größe des geplanten Neubaus und ob er sich mit der Gesamtanlagenschutzsatzung vertragen würde.



Am 18. Oktober 2021 fand im Karlstorbahnhof eine Informationsveranstaltung zu den Um- und Neubauplänen des Dokumentationsszentrums statt. RNZ und SWR berichteten:

RNZ: “Der Entwurf wird sich noch ändern”

SWR: Landesschau Baden-Württemberg



Gesamtanlagenschutzsatzung-Altstadt-Heidelberg

Gesamtanlagenschutzsatzung

Die Gesamtanlagenschutzsatzung für die Altstadt stellt das Gesamtensemble unter Denkmalschutz. An ihr orientiert sich jede Baugenehmigung. Hauseigentümer in der Altstadt klagen zuweilen, dass bis ins Kleinste, beispielsweise die Farbe von Fensterläden oder die Form des Türknaufs Vorschriften gemacht werden. Der Einbau von Dachgauben etwa ist höchst selten genehmigungsfähig.



Presseerklaerung-BiBB-20210919

Presseerklärung September 2021

Wir informieren die Presse darüber, dass die BiBB sich gegründet hat. In dieser Anfangszeit ist es leider immer wieder notwendig zu betonen, dass sich unsere Bürgerinitiative nicht gegen die Einrichtung des Dokumentationszentrums an sich richtet, sondern allein gegen die Größe des geplanten Neubaus. Einige Mitstreiter in der BiBB leben seit Jahrzehnten in der Nachbarschaft des Dokumentationszentrums, und es gab nie nachbarschaftliche Probleme. Vorwürfe des Antiziganismus weisen wir entschieden von uns.


Gründung der Bürgerinitiative Bebauungsplan Bremeneck (BiBB) am 26.08.2021

Bericht in der RNZ vom Nachbarschaftstreffen: “Das Thema geht ganz Heidelberg an“



Einladung-Nachbarschaftstreffen-20210812

Einladung zum Nachbarschaftstreffen August 2021

Mit Entsetzen nehmen einige Nachbarn den Siegerentwurf zur Kenntnis. Um ein Meinungsbild einzuholen, werden in der Umgegend Einladungen zu einem Nachbarschaftstreffen verteilt. Die Mehrzahl der Anwesenden ist ebenso vor den Kopf gestoßen ob der Planung. Aus diesem Treffen geht die Bürgerinitiative Bebauungsplan Bremeneck (BiBB) hervor.



RNZ 08.08.2021: Warum der “Riesenklotz” in der Altstadt gebaut werden soll – oder: Die Gefahr des ersten Bildes
RNZ 24.07.2021: Ein Leuchtturm für die Altstadt/ “Ein Wahrzeichen gegen Ausgrenzung” (Printausgabe)

Carl Zillich, kuratorischer Leiter der Internationalen Bauausstellung (IBA), wird im Artikel vom 08.08. mit den Worten zitiert, die aktuelle Visualisierung sei nur ein Grobentwurf, “der noch Änderungen erfahren wird”. Der Entwurf versuche jetzt schon, Rücksicht auf die Anwohner zu nehmen. Er verstehe die Anwohner, die einen weiteren Maßstabssprung nicht in ihrer Nachbarschaft wollen.

Es gebe rundherum eindrucksvolle Gebäude. Auf die Gesamtanlagenschutzsatzung angesprochen, erwidert er: “Öffentliche Institutionen, die einen Mehrwert für die Gesellschaft bringen, sollen
anders behandelt werden.” Bürgerbeteiligung habe es bereits gegeben in Form der Information der Nachbarschaft (“im Umkreis von vielleicht 200 Metern”), des Gemeinderats, des Bezirksbeirats und des Vereins Alt-Heidelberg sowie einer Ausstellung mit öffentlichen Führungen und der Möglichkeit, einen Feedback-Bogen abzugeben. Es werde weitere Beteiligungen geben im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens.

Baubürgermeister Jürgen Odszuck findet im Artikel vom 24.07., “das Dokuzentrum gehört ins Herz unserer Stadt”. * Romani Rose, Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma, wird zitiert mit den Worten: “Wir wollen in Heidelberg und der Altstadt bleiben”. Man lebe “sehr integriert” im Kern der Altstadt, in guter Nachbarschaft. Geht es nach Herrn Rose, dann bleibt das auch so. “Wir wollen hier nichts hinsetzen, was alles andere in den Schatten stellt.” Dennoch solle der Neubau Arbeit und Ziele von Dokuzentrum und Zentralrat repräsentieren. Mit einem neuen Zentrum wolle man unter
anderem den kulturellen Leistungen der Sinti und Roma, aber auch anderer Minderheiten, zu mehr Sichtbarkeit verhelfen, so Rose. “Es geht nicht darum, die Geschichte zu zementieren, sondern Verantwortung für die Gegenwart zu übernehmen.”

* Anmerkung: Was passiert wohl mit einem Organismus, wenn ein Fremdkörper in dessen Herz gesetzt wird?



Presseerklaerung-Verein-Alt-Heidelberg-20210803

Presseerklärung des Stadtteilvereins Alt-Heidelberg


Der Verein Alt-Heidelberg, Stadtteilverein der Altstadt, meldet sich mit einer Presseerklärung zu Wort. Er begrüßt, dass das Dokumentationszentrum in der Altstadt angesiedelt ist, teilt jedoch in keiner Weise die Meinung der Architekten, nach der sich der Siegerentwurf für die Erweiterung des Zentrums „perfekt in das denkmalgeschützte Ensemble der Altstadt einfügt“. In der in der RNZ abgedruckten Stellungnahme fehlt der erste Satz und lässt die Kritik in falschem Licht erscheinen.


Vergleich-neu-1

Vergleich Bestand und Planung


Vergleich Bestand und Pläne: Zu beachten ist die Perspektive des Siegerentwurfs, der nicht aus Fußgängerperspektive, sondern in etwa aus der Perspektive eines ersten Obergeschosses dargestellt ist. Dadurch entsteht der Eindruck, als könne man von Straßenniveau aus die Baumwipfel noch sehen.



Im Juli 2021 wird der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs gekürt.

RNZ 20.07.2021: Die Altstadt soll ein Wahrzeichen gegen Ausgrenzung erhalten – Neubau mit Sandsteinfassade und “Stadtplatz”: Der Siegerentwurf für die Erweiterung des Zentrums Deutscher Sinti und Roma steht fest.
Der Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs stammt vom Büro Bez+Kock. Dieses und weitere Projekte des Büros sind hier zu sehen.



Artikel in der RNZ vom 04.03.2021: “Klares Ja zum Neubau

„Es ist ein starkes Signal für den Erhalt des Dokumentations- und Kulturzentrums deutscher Sinti und Roma in der Heidelberger Altstadt: Mit 13 zu einer Stimme votierte der Bauausschuss in seiner letzten Sitzung für den Aufstellungsbeschluss im Bebauungsplanverfahren. Bürgermeister Jürgen Odszuck hatte sich ein klares Bekenntnis zu dem Neubau gewünscht, denn sonst bestehe die Gefahr, dass Fördergelder verloren gingen. […] Derzeit erarbeiten acht Architekten in einem Wettbewerb verschiedene Entwürfe.”